Lidl

Lidl gehört zur Schwarz-Unternehmensgruppe mit Sitz in Deutschland, in Neckarsulm. Der Discounter beschäftigt über 150.000 MitarbeiterInnen. Seit 1998 ist Lidl auch in Österreich vertreten, mittlerweile an über 200 Standorten mit rund 4.500 Beschäftigten. Der Jahresumsatz in Österreich wurde im Jahr 2010 auf etwa 650 Millionen geschätzt.

Geschichte
Der ehemalige Konzernchef Dieter Schwarz baute seit Kriegsende die Lidl-Stiftung aus, zu der neben Lidl selbst auch die Kaufland-Warenhäuser und der auf Gewerbekunden spezialisierte Handelshof gehören. Dieter Schwarz, dessen Privatleben noch besser geschützt ist als das der Brüder Albrecht (Aldi/Hofer), hat seinen Konzern in ein Geflecht aus Stiftung und Beteiligungsgesellschaften eingebettet, was eine Übernahme sowie das Einmischen Dritter verhindern soll. Diese komplexe Struktur erschwert den Zugang zu konkreten Zahlen, wie etwa Zahlen zum Unternehmensgewinn.
Grundsätzlich ist Lidl darauf bedacht, wenig über das interne Management öffentlich zu machen, sodass es selbst in der Fachpresse zu den Gewinnen des Konzerns nur Schätzungen gibt.

Das Lidl-Konzept
Das Schwarz-Imperium begann erst in den 1970er-Jahren stark zu expandieren. Lidl verzichtet darauf, mit festen PartnerInnen zu kooperieren. Stattdessen wird auf Verkaufsflächen von 800 bis 1.400 Quadratmetern mit dem/der AnbieterIn gehandelt der/die gerade die niedrigsten Preise hat. Das Sortiment umfasst rund 1.500 Artikel. Darunter sind auch viele Markenartikel. Der Eigenmarken-Anteil (u. a. "Wiesenthaler" im Fleisch- und Wurstbereich oder die Milchprodukte von "Stiftsgold", zwei Beispiele aus Österreich) wurde während der vergangenen Jahre zunehmend ausgebaut.

Kritik
Mitte Jänner 2013 musste Lidl Österreich Lebensmittel zurückrufen (Kümmelbraten, Knoblauchspeck der Firmen Weiser/Stastnik), weil bei internen Qualitätskontrollen ein erhöhter Wert an Listerien gefunden worden war. Ebenfalls Mitte Jänner 2013 wurde bekannt, dass Lidl in Deutschland Geldstrafen von insgesamt 1,5 Millionen Euro zahlen muss, da man beim Skandal um verseuchten Käse aus Österreich (Firma Prolactal) gegen das Lebensmittelrecht verstoßen habe. Allerdings betonte Lidl Österreich, die Kette sei hierzulande nicht von dem Urteil betroffen; die Sorte sei damals nicht im Sortiment gewesen. (Format 18.2.2013). Erst im August 2014 kam es bei Lidl-Österreich zur Gründung eines Betriebsrates.

Soziale Unternehmensverantwortung
Zahlreiche Studien der Clean Clothes Kampagne (CCK) belegen Arbeitsrechtsverletzungen in Lidl-Zulieferbetrieben. Aufgrund wachsender Kritik trat Lidl 2007, ein Jahr früher als der direkte Konkurrent Aldi/Hofer, der Business Social Compliance Initiative (BSCI) bei. Unter dem Motto "Auf dem Weg nach Morgen" fasst Lidl in Österreich seine Nachhaltigkeitsaktivitäten zusammen.

Quellen:
(1) Format: http://www.format.at/service/die-redaktion-empfiehlt/das-system-lidl-352820, (Zugriff am: 22.09.2015).


Stand der Daten, Herbst 2015