Garantie für Fairness?

Die Auswirkungen von Zertifikaten auf die Arbeitsbedingungen von Farmarbeitern

Die sich immer größerer Bekanntheit erfreuenden Zertifikate für Nachhaltigkeit wie „Rainforest Allaince“, „Fairtrade“ oder „UTF Certified“ sind darauf ausgerichtet, die Arbeitsbedingungen auf großen Plantagen in den Entwicklungsländern zu verbessern. Eine kürzlich durchgeführte Studie belegt, dass, im Vergleich zu unzertifizierten Unternehmen, tatsächlich höhere Standards auf den Plantagen zertifizierter Unternehmen nachweisbar sind. Die Nachforschungen zeigten aber auch, dass nach wie vor viele Arbeiter*innen mit geringem Gehalt, Diskriminierungen, Gewerkschaftsverboten und fehlender Sicherheitsausrüstung konfrontiert sind. Kurzum: Trotz der Bemühungen dieser Zertifikationssysteme sind die Arbeitsbedingungen auf zertifizierten Plantagen immer noch nicht auf dem Niveau international anerkannter Standards angekommen. Weniger Verstöße wurden jedoch auf Plantagen derjenigen Zertifikate beobachtet, die stärkere Arbeitsrechtsbestimmungen fordern, wie Fairtrade und MPS-SQ, während Zertifikate mit eher schwächeren Bestimmungen (z.B. RSPO, UTZ Certified, SA8000 und Rainforest Alliance) die Ausbeutung der Arbeiter im Vergleich nicht so oft verhindern.

Wissenschaftler Sanne van der Wal (Somo): „Das Arbeitsrecht ist in den Zertifikationsanforderungen oft zu rudimentär und implizit formuliert, sodass viel Spielraum für eine lockere Interpretation bleibt. Die Verbesserung der Formulierung dieser Rechte ist ein Weg “

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