Vom Regen in die Traufe

Thailand ist einer der weltweit größten Ananasproduzenten, dessen Hauptgeschäft der Export von Ananassaft und in Dosen eingelegter Ananas in den europäischen Markt ist. Thailands Ananasindustrie ist in den Verdacht geraten, gravierende Verletzungen grundlegender Menschen- und Arbeitsrechte begangen zu haben. Gastarbeiter*innen, meist aus Myanmar stammend, berichten von der Beschlagnahmung ihrer Arbeitserlaubnisse und Ausweisunterlagen und der anschließenden Forderung hoher Rekrutierungsgebühren durch die Arbeitsvermittler. Es gab zudem Berichte von Bedrohung und Gewaltanwendung durch höhere Firmenangestellte, sowie von unrechtmäßigen Lohnabzügen. Beachtliche weltweite Aufmerksamkeit hat die thailändische Ananasindustrie besonders wegen der Handlungen des thailändischen Unternehmens “Natural Fruit” auf sich gezogen. Natural Fruit verklagte den Menschenrechtsaktivisten Andy Hall, nachdem dieser Interviews mit Arbeiter*innen der Firma durchgeführt hatte, die in einem Finnwatch Bericht im Jahr 2012 veröffentlicht wurden. Halls Forschungsergebnisse zeigten schwerwiegende Arbeitsrechtsverletzungen in einer Natural Fruit Fabrik auf. Nun wird Hall des kriminellen Rufmordes sowie der Computerkriminalität beschuldigt. Daraufhin hat sich der internationale Aufschrei nochmals verstärkt und von vielen Stellen wird gefordert, die Anklage gegen Hall fallen zu lassen.

 

Mehr Informationen über das Gerichtsverfahren gegen Andy Hall:

https://andyjhall.wordpress.com

 

Hier den Finnwatch Bericht über die Ananasindustrie lesen.