Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!

Die Agrarpolitik der Bundesregierung hat fatale Auswirkungen: In deutschen Tierfabriken werden pro Jahr mehr als eine halbe Milliarde Hähnchen geschlachtet, die in Megaställen mit 50.000 oder mehr Tieren großgezogen werden. Hierzulande verfügen drei Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe übder die Hälfte der Agrarfläche und Megakonzerne wie Bayer und Monsanto wollen noch mehr Kontrolle über unsere Äcker und Teller.

Kurz vor der Bundestagswahl legen wir an drei agrarpolitischen Brennpunkten den Finger in die Wunde der Agrarindustrie. Komm mit, wenn wir vom 6. bis 9. September mit einem Bus von den Bayer-Werkstoren am Rhein über die Felder Thüringens zum Wiesenhof-Megaschlachthof in Königs Wusterhausen bei Berlin reisen. Die nächste Regierung muss die Agrar- und Ernährungswende offensiv angehen!

 Mi., 6. September 2017, 11 Uhr | Bayer-Zentrale, Kaiser-Wilhelm-Allee 1, Leverkusen
Aktion für Saatgutvielfalt und gegen Konzernmacht: „Bayer & Monsanto: Finger weg von unserm Essen!“

Do./Fr., 7./8. September 2017 | LebensGut Cöbstädt, Schulplatz 8, Drei Gleichen
Informationen und Aktivitäten zu Landgrabbing in Thüringen

Sa., 9. September 2017, 13 Uhr | Bahnhof Königs Wusterhausen (bei Berlin)
„Wir haben Tierfabriken satt!“-Demonstration zum Wiesenhof-Megaschlachthof (anschl. „Konzert für die Agrarwende“)

weitere Infos hier in Kürze.

Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!

Am 21. Januar 2017 findet die 7. Wir haben es satt! Demonstration in Berlin statt. Zehntausende Aktive und Interessierte werden für gesundes Essen, eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft und fairen Handel auf die Straße gehen. Sei auch du mit dabei!

 

Mit der Kampagne SUPPLY CHA!NGE werden auch wir vor Ort sein und laden alle Interessierten ein, sich unserem breiten Protest anzuschließen: Denn wir wollen Bauernhöfe statt Agrarindustrie, gutes Essen für alle und Demokratie statt Konzernmacht!

Die aktuellsten Informationen gibt es auf der offiziellen Seite Wir haben es satt! und auf Facebook.

Warum Agrar- und Ernährungswende?

Die bäuerliche Landwirtschaft und das regionale Lebensmittelhandwerk sind in Gefahr. Denn Agrarkonzerne und die Bundesregierung treiben die Industrialisierung der Land- und Lebensmittelwirtschaft voran. Die Folgen: Das weltweite Höfesterben schreitet rasant voran, die handwerkliche Lebensmittelherstellung wird verdrängt, hunderte Millionen Menschen leiden an Hunger oder Mangelernährung, die Artenvielfalt schwindet und die Klimakrise verschärft sich. Immer weniger Großunternehmen kontrollieren die Produktion und den Handel von Lebensmitteln.

Gerade im Wahljahr 2017 ist es wichtig zu zeigen, dass eine Agrar- und Ernährungswende ein zentrales politisches Thema der nächsten Bundesregierung sein muss, wenn die Politik ernsthaft an sozialer, ökologischer und globaler Gerechtigkeit interessiert ist.

Was will das Wir haben es satt! Bündnis?

Wir wollen Bauernhöfe statt Agrarindustrie! Statt Bäuerinnen und Bauern weltweit durch Landnahme den Boden unter den Füßen wegzuziehen, müssen Arbeit und Perspektiven in den ländlichen Regionen geschaffen werden. Im Wahljahr 2017 wird entschieden: Weiterhin Steuermilliarden für Agrar- und Chemieindustrie, Großgrundbesitz und Tierfabriken? Oder werden die regionale Landwirtschaft und das Lebensmittelhandwerk sowie Tier- und Umweltschutz gefördert? Wir wollen eine sozial gerechte Agrarpolitik! Kleinere und mittlere Höfe müssen überleben können. Dafür brauchen wir eine Agrarwende hin zu einer bäuerlichen und ökologischeren Landwirtschaft!

Wir wollen gesundes Essen! Aber Pestizide wie Glyphosat belasten unsere Lebensmittel, Mega-Mastanlagen quälen Nutztiere und übermäßiger Gülleeinsatz verschmutzt unser Wasser. Chemieriesen versuchen neuartige Gentechniken durch die Hintertür auf die Äcker und Teller der Welt zu bringen. An diesem System verdient vor allem die Agrarindustrie – auf Kosten von Bäuerinnen und Bauern. Schluss damit: Wir brauchen verbindliche Regeln für eine Land- und Ernährungswirtschaft, die Mensch, Tier, Umwelt und Klima schützt!

Wir wollen Demokratie statt Konzernmacht! Freihandelsabkommen wie CETA, TTIP und EPAs mit afrikanischen Staaten werden die Märkte weiter liberalisieren und zu noch mehr Exportabhängigkeit führen. Bäuerinnen und Bauern müssen zunehmend für den Weltmarkt produzieren, zu noch miserableren Erzeugerpreisen. Das führt zu Dumping-Exporten und zu höherer Marktkonzentration. Megakonzerne wie Bayer-Monsanto üben immer mehr Macht über unser Essen aus – vom Saatgut bis in den Supermarkt. Verantwortlich auch hier: die Agrarpolitik in Berlin und Brüssel.

Wir brauchen gesundes Essen für alle! Wir lassen die Ernährungs- und Agrarwende Tag für Tag Wirklichkeit werden und machen sie zum zentralen politischen Thema im Wahljahr. Die Politik muss sich jetzt ändern, damit Konzerne nicht länger über unser Essen bestimmen.

Wer steckt hinter dem Bündnis?

Foto: Meine Landwirtschaft, 2016.

"Wir haben es satt!" - Wir sind Bäuerinnen und Bauern, konventionell und bio, von Tierhaltung bis Ackerbau, wir sind LebensmittelhandwerkerInnen, Natur-, Umwelt- und TierschützerInnen, Aktive der Entwicklungszusammenarbeit, engagierte Jugendliche und kritische Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen artgerechte Tierhaltung und gut erzeugte Lebensmittel für alle!

Weiter Informationen zum Bündnis finden sich hier.