„Stop Bayer-Monsanto“-Proteste in Bonn

Symbolische Patentscheine und der Übernahmevertrag zwischen Bayer und Monsanto – verbrannt in einem historischen Kartoffeldämpfer. Dazu kreative Banner und Verkleidungen sowie eine Bühne, auf der breite Kritik an der Fusion geäußert wurde. Mit dieser medienwirksamen Aktion haben wir als Teil eines breiten Bündnisses vor Beginn der Bayer-Hauptversammlung in Bonn unserer Ablehnung gegen die Konzentrationstendenzen im Agrarbereich Ausdruck verliehen. Die Aktion stand unter dem Motto „Genmanipuliert, patentiert, abkassiert – Stoppt die Bayer-Monsanto-Fusion!“ Die Forderung richtet sich auch an die Kartellbehörden, die die Fusion zurzeit noch prüfen und somit verhindern können.

Findet die Fusion dennoch statt, wird Bayer zum weltweiten Marktführer im Saatgut- und Agro­chemiemarkt. Das versetzt den Konzern in die Lage, Bauern und Bäuerinnen von industriellem Saatgut und Agrarchemikalien wie Glyphosat abhängig zu machen und diese so von beiden Seiten in die Mangel zu nehmen. Abgesehen von der Bayer AG – die allein 2016 einen satten Gewinn von über 4,5 Milliarden gemacht hat und ihre Profite noch steigern wird - bringt diese Fusion vor allem Verlierer hervor. Die Auswirkungen auf die Umwelt sowie die Gesundheit der Bäuerinnen, Bauern und ihrer Familien werden katastrophal sein. Die Lebensgrundlage vieler Menschen – vor allem im Globalen Süden - steht auf dem Spiel.

Bayer rechtfertigt die Fusion mit der Notwendigkeit, eine wachsende Weltbevölkerung zu  ernähren. Ein Blick auf die Fakten (wie von Bayer selbst gefordert) zeichnet ein anderes Bild: 80% der weltweiten Lebensmittelherstellung leisten kleinbäuerliche Produzent*innen. Für eine ausreichende und gesunde Ernährung braucht es also weder Bayer noch Monsanto. Entscheidend ist ein freier Zugang zu Land, Saatgut und Wasser insbesondere für Menschen aus ländlichen Regionen im Globalen Süden.