Der Kaiser(s) verschwindet aus Berlin...

©Joerg Farys

... die Folgen der Übernahme von Kaiser's Tengelmann

Trotz massiver Bedenken seitens der Zivilgesellschaft ist die Übernahme der verlustreichen Supermarktkette Kaiser's-Tengelmann durch EDEKA und REWE seit Dezember 2016 besiegelt. Sigmar Gabriel genehmigte die Übernahme. Ein Schritt, der die Marktstellung beider Unternehmen deutlich ausbauen wird und somit die Monopolisierung im Lebensmittelmarkt vorantreibt.

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Nun werden die Kaiser's-Märkte umbenannt. Der Hotspot ist Berlin: 120 Märkte teilen sich EDEKA und REWE allein in der Hauptstadt auf (vgl. Karte). Hinter den Kulissen wurden in den vergangenen Monaten Verträge mit den Zulieferern neu ausgehandelt, Lieferanten ausgelistet und Produkte ausgetauscht. Im hochkonzentrierten Lebensmitteleinzelhandel erhöht sich damit erneut der Druck auf die schwächsten Glieder der Wertschöpfungskette – die Arbeiter*innen. 
Für die Verbraucher*innen ist die Reduktion der Vielfalt kein Gewinn, für den Branchenführer EDEKA jedoch schon. Ganz Berlin durchzieht ein Werbeband des strahlenden Siegers, der sogar das Bundeskartellamt in die Knie gezwungen hat. Der damalige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel machte dies möglich. Was er jetzt als Außenminister macht, bleibt abzuwarten. Für menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit wird er wohl nicht eintreten. Das scheint nicht seine Stärke zu sein, wie diese Fusionserlaubnis deutlich zeigt!